15.12.2025
Vor ein paar Wochen wurde von der Westbahn angekündigt, 4 Züge, die teilweise vom chinesischen Bahnkonzern CRRC hergestellt wurden, in Betrieb zu nehmen. Es folgte eine Welle der Heuchelei der hiesigen Politiker. So will Infrastrukturminister Peter Hanke (SPÖ) die Bahnindustrie in „Österreich und in ganz Europa vor der Konkurrenz aus China schützen“. Vor allem wurde behauptet, dass es ein „unfairer“ Wettbewerb wäre, da chinesische Unternehmen von ihrem Staat unterstützt würden. Als ob deutsche und österreichische Konzerne nicht auch ständig von ihren eigenen Staaten unterstützt würden, und zwar in vielerlei Hinsicht: durch direkte Subventionen, Senkungen von Körperschaftsteuern, Energiezuschüsse, …
Das Lächerlichste daran ist, dass in derselben Woche Siemens Mobility einen Milliardenauftrag der SBB für 116 neue Doppelstockzüge für die Zürcher S-Bahn bekam. Und natürlich haben die Schweizer Politiker und Medien protestiert, dass der Auftrag nicht an eine Schweizer Firma, sprich Stadler, sondern an das deutsche Unternehmen Siemens geht!
Die Konzerne liefern sich einen immer härter werdenden Handelskrieg, um Aufträge zu „erobern“ und Politiker halten nationalistische Reden, um diese Konzerne und vor allem ihre Aktionäre zu schützen. Währenddessen werden in vielen Ländern – angefangen mit Deutschland – die Eisenbahnnetze immer maroder, Nebenstrecken werden weiter stillgelegt, die Preise für Bahntickets schießen in die Höhe und die Zughersteller zerstören hunderte Arbeitsstellen, wie jetzt bei Siemens Mobility in Wien-Simmering.
Das Ganze ist ein weiterer Auswuchs dieser verrückten Wirtschaft, die nur dem kurzfristigen Profit einer kleinen Minderheit dient und nicht für die Befriedigung der Bedürfnisse der allgemeinen Bevölkerung funktioniert.