Oktober 2012
Der Autohersteller Ford hat geplant bis Ende 2014 massive Einsparungen durchzuführen. Die Konzernleitung erklärte, dass sie bis Ende 2014 zwei Werke in Belgien und eines in Großbritannien schließen und einen Teil der Produktion nach Valencia/Spanien zu verlegen.
Als Folge der Schließungen soll es zu einem Abbau von rund 4.300 Arbeitsplätzen in Belgien sowie zum Abbau von 1.400 Stellen in Großbritannien kommen. Noch wenige Wochen zuvor hatte die Konzernleitung den Beschäftigten die Produktion von drei weiteren Modellen zugesichert. Mit der gefürchteten, bevorstehenden Konzernschließung würde diese jedoch nie geschehen, was für die Ford-Werke in Europa eine Reduktion der Fahrzeugproduktion um 225.000 Stück bedeutet.
Die belgische Gewerkschaft CSC Metea bezeichnete das Vorgehen der Konzernführung als „kriminell" Die ArbeiterInnen in Belgien wehrten sich in Form von Protesten gegen die massiven Abbaumaßnahmen der Konzernleitung. Eine erste Kampfmaßnahme setzten die Beschäftigten mit der Blockade des Genker Werktors, sodass keine Transporte mehr hinein oder hinaus möglich waren. Zudem finden auch Solidaritätsaktionen statt. So wurde ein 24-stündiger Streik in einem Fordwerk in Lommel angekündigt.
Eine Solidaritätserklärung kam auch aus dem Opelwerk in Bochum/Deutschland, das ebenfalls von der Schließung bedroht ist. Auch Werke von Peugeot-Citroen sowie Renault sollen in den nächsten Jahren dicht gemacht werden. Jede einzelne Belegschaft eines Werkes, das das Management ohnehin weg haben will, hat natürlich eine schwierige Ausgangsposition für einen Kampf. Wenn allerdings die Belegschaften verschiedener Werke eines Konzerns und darüber hinaus konzern- und länderübergreifend gemeinsam antreten, sieht die Lage schon anders aus.