Handel: Klatschen macht weder satt noch ausgeruht

 

 

19.1.2021

 

Die Verfechter der Sonntagsöffnung haben ihren Traum vor Weihnachten erfüllt bekommen – eine Ausnahmeregelung ermöglichte die Öffnung der Geschäfte am Sonntag vor dem 24. Dezember, damit die Händler/innen ihr im Lockdown entgangenes Geschäft retten konnten … Was haben aber die Handelsangestellten davon?

Sie arbeiten zu familienunfreundlichen Zeiten, oft in der Nacht, auch zwischen 21:00 und 06:00 Uhr und bekamen für die Nachtarbeit bis jetzt noch nicht einmal Zuschläge. Erst seit 1. Jänner 2022 gibt es durch den neuen Kollektivvertrag Zuschläge für Nachtarbeit zwischen 21:00 und 5:00 von 50%. Letztes Jahr wurden die über 400.000 Beschäftigten bei den Lohnverhandlungen mit einer lächerlichen (freiwilligen) Einmal-Prämie von € 150,- und gerade einmal einer 1,5prozentigen Lohnerhöhung abgespeist. Und dies, obwohl sie im ersten Pandemiejahr enorme Zusatzleistungen erbringen mussten, einem erhöhten Risiko ausgesetzt waren und immer noch sind, selbst an Corona zu erkranken und in einem ohnehin stressigen Job unter extremen Arbeitsdruck standen - mit dem Argument „Krisenjahr“. Für heuer wurde eine Erhöhung um durchschnittlich 2,8 Prozent ausgehandelt – damit wird noch nicht einmal die Inflation gedeckt!

Während den Beschäftigten im Handel immer mehr abverlangt wird und sogar die Sonntagsöffnung, wenn vonseiten des Handels als notwendig erachtet, leicht einführbar ist, kommt wenig der viel angepriesenen und angekündigten Dankbarkeit bei den Beschäftigten an. Ein erster Schritt wäre eine ordentliche Erhöhung der Löhne wie ausgedehnte Ruhezeiten!

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